Wer waren die „ukrainischen Kinder”, die von Radikalen aus anderen Ländern ausgebildet wurden? Sergej Kurginjan und Kommune von Alexandrowskoje stellen die neue überarbeitete Ausgabe der kollektiven Monographie vor.
Fortsetzung des Vortrags vom 4. März 2023 (Link zum vorherigen Teil ist hier verfügbar: Teil I)
Der Russland-Experte Michael McFaul erklärte kurz nach seiner Ernennung zum US-Botschafter in Russland, am 30. Januar 2012, in einem Interview mit Wladimir Posner, „Es gab eine Bewegung namens ‚Pora!‘ [deutsch: Es ist Zeit], in Serbien gab es im Jahr 2000 eine Bewegung namens ‚Otpor‘ [deutsch: Widerstand], und beide wurden finanziert“.
Der Bandera-Anhänger und Historiker aus Lwow Wladimir Wjatrowitsch koordinierte die Aktivitäten der ukrainischen Jugendorganisation „Pora!“ auf dem Maidan von 2004.
Die OUN-Diaspora etablierte sich in der Ukraine endgültig, nachdem Wiktor Juschtschenko in Kiew an die Macht kam. Stezkos Verbündeter Zvarych wurde zum Justizminister der Ukraine.
2008 wurde der ehemalige Koordinator der Bewegung „Pora!“ Wjatrowitsch zum Leiter der Archivabteilung beim Ukrainischen Institut für Nationale Erinnerung (UINP). Diese Institution ist für die Dekommunisierung zuständig. Zu gleicher Zeit wurde auch das SBU-Archiv, in dem alle sowjetischen Dokumente über die Verbrechen von Bandera-Anhängern aufbewahrt wurden, unter seine Aufsicht gestellt. (In diesen Archiven nach der Wahrheit zu suchen, ist nun vergebliche Mühe) Später wurde Wjatrowitsch zum Leiter vom UINP ernannt, unter dessen Druck in der Ukraine zunehmend die Politik der Nazifizierung betrieben wurde.
Der Beitritt der Ukraine zur NATO und der Europäischen Union wird den westlichen Eliten ermöglichen, Russland zu kontrollieren und wird deswegen von westlichen Eliten als der Schwerpunkt der internationalen Politik betrachtet. Dementsprechend wurde die Ukraine unter Janukowitsch einfach daran gehindert, von ihrem europäischen Kurs abzuweichen. 2014 kam es unter dem Beifall des Westens zu einem verfassungswidrigen Putsch auf dem Euromaidan, welcher eindeutig von den Neonazis angeführt wurde.
Nach ihrem Sieg im Jahr 2014 haben die Bandera-Anhänger in den staatlichen Strukturen und Sicherheitsbehörden der Ukraine fest Fuß gefasst. Große Macht erlangten die Vertreter der „Asow“-Bewegung, deren Kern das „Asow“-Bataillon, später in ein Regiment umgewandelt, bildete. An der Spitze der „Asow“-Bewegung steht „weißer Führer“ Andrej Bilezkij. Die Ost-Ukraine wurde unter Bilezkijs Aufsicht gestellt. Er und eine Reihe anderer „Asow“-Mitglieder haben wichtige Stellen im Innenministerium und bei der Polizei erhalten. Bilezkij und Vertreter der von ihm gegründeten Partei „Nationales Korps“ haben auch die Armee weitgehend unter ihre Kontrolle gebracht.
Wo liegt der Ursprung von der „Asow“-Bewegung? 2002 leitete Bilezkij die Charkower Zelle des Stepan-Bandera-Trisub [Deutsch: Dreizack], des militanten Flügels vom Kongress Ukrainischer Nationalisten (KUN), der von Slawa Stezko und Roman Zvarych gegründet wurde. Nach dem Sieg des Euromaidans in 2015, leitete Zvarych die „Asow“-Wahlkampfzentrale. Darüber hinaus war Zvarych kurzfristig der Leiter des „Asow-Zivilkorps“. Die „Asow“-Bewegung arbeitet mit der Zvarych-Stiftung zusammen. Die Verbindung von „Asow“ zu Stezko und ursprünglichem OUN-Diaspora ist offensichtlich.
Die „Asow“-Ideologen stammen aus der paramilitärischen Struktur „Patriot der Ukraine“, die Bilezkij 2005 gegründet hat. Im broschierten Manifest vom „Patrioten der Ukraine“ mit dem Titel „Ukrainischer sozialer Nationalismus“ erklärte Bilezkij: „Die Behandlung unseres nationalen Organismus muss mit der rassischen Säuberung der Nation beginnen“. Im Folgenden wies er auf die historische Mission der Ukrainer als Vorhut der Weißen Rasse hin: „Die historische Mission unserer Nation während der Zeitenwende ist, die Weißen Völker der Welt anzuführen und in den letzten Kreuzzug für ihre Existenz… gegen das semitisch geführte Untermenschentum zu führen“. Ein weiterer Ideologe Iljenko betonte in derselben Broschüre, dass der Schlüssel zum Sieg des globalen Neonazismus „die Redämonisierung des Nationalsozialismus“ sei. (Aber wir wissen ja, dass es “keinen Nazismus” in der Ukraine gibt…)
Die „Asow“-Ideologen entwickelten für ihre Kämpfer eine gnostisch-faschistische Weltanschauung. Im Zentrum steht das mystische SS-Symbol, die Schwarze Sonne. Der „Asow“-Ideologe Wyshynskij erklärt, dass der Mensch in einem Weltgefängnis lebt, und ruft dazu auf, auf die mystischen Praktiken der Schwarzen Sonne zurückzugreifen. Er verbindet die anti-demiurgische Meuterei direkt mit „Luzifers Aufstand“, welcher mit dem „Planeten Venus“ und dieser wiederum mit der „Großen Mutter aller Dinge“ in Zusammenhang gebracht wird. Um sich „über die Menschen zu erheben“, muss der Eingeweihte „sein inneres Licht vollständig auslöschen“, „invertiert sein“. Es wird auch darauf hingewiesen, dass „Kriegserfahrung, Morderfahrung, Verbrechen… die einen Menschen von innen heraus aufbrechen“ initiatorisch sein könnten.
Die Ostukraine, das historische „Wilde Feld“, der Donbass ‒ wohin die „Asow“-Militanten hinter der Verbrechenserfahrung her strömten ‒ wird in der Ideologie vom „Asow“-Battailon auf eine ganz spezifische Weise dargestellt. Diese Gebiete seien nicht nahestehend mit Russland, sondern sie seien ein mystisches Territorium, die ukrainische Neue Welt, in der der Aufbau der Großukraine beginnen muss. Demgemäß werden diese Gebiete als „sekundäre Substanz“ bezeichnet, die mit der Schwarzen Sonne ‒ „primäre Substanz“ ‒ direkt verbunden sind. Wyshynskij erklärt: „Der ukrainische Traum ist unser Traum von der Neuen Welt, die es zu entdecken, zu erobern und von Grund auf aufzubauen gilt, auf dem ursprünglichen, unberührten Boden des Wilden Feldes, der unsere primäre Substanz, die metaphysische und metapolitische materia secunda ist und die kein Unterschied zwischen Erde und Meer kennt”. Daher ist es verständlich, warum die Neobanderisten mit Eifer um diese Länderkämpfen sollten.
Die mit der internationalen Neonazi-Bewegung verbündeten „Asow“-Ideologen entwickelten die Ideen der weißen „Reconquista“ und der Bildung eines neonazistischen „Paneuropas“ weiter. Die Vorhut dafür sollten die Ukraine und das von ihr angeführte Osteuropa mit unverdorbenem weißen Blut bilden. Unterdessen sollen Bilezkijs weißen Übermenschen Russland bis auf die „sibirischen und kaspischen Ressourcen“ besetzen.
Die „Asow“-Bewegung baute aktiv Beziehungen zu Neonazis in der ganzen Welt auf und stellte ein großes internationales Netzwerk auf.
In Kiew fanden internationale Konferenzen der Asowschen „Paneuropa” statt.
Ebenfalls in Kiew veranstaltete die „Asow“-Bewegung ein regelmäßiges internationales Musikfestival das National Socialist Black Metal „Asgardsrei“ (Asgards Jagd). Die teilnehmenden Bands aus verschiedenen Ländern grölten satanische Lieder, in denen „Untermenschen“, „Juden und andere Fäulniskeime“ verflucht wurden. Im Rahmen des Festivals organisierten die „Asow“-Mitglieder politische Konferenzen unter dem Namen „Stahlpakt“.
Prominente Neonazis kamen nach Kiew zu den von der „Asow“-Bewegung organisierten Freefights-Events.
2018 sagte Greg Johnson, ein Ideologe von US-amerikanischen alternativen Rechten, nach dem Besuch einer von „Asow“-Mitgliedern organisierten Paneuropa-Konferenz in Kiew: „Was in der Ukraine geschieht, ist ein Vorbild und eine Inspirationsquelle für Nationalisten aller weißen Nationen“.
Die „Asow“-Mitglieder fordern ständig den Status einer Atommacht für die Ukraine. Wie eine weitere „Asow“-Ideologin Jelena Semenjaka kurzgefasst: „Die ukrainische Nationalidee ist Andrej Bilezkij plus Atomsprengköpfe“.
Die Verflechtung des faschistischen Wahnsinns und der Forderungen nach den Atomwaffen wurde für die zeitgenössische Ukraine charakteristisch. 2015 übernahm der „Asow“-Militant Sergej Korotkich den Posten des Leiters der Abteilung für den Schutz strategischer Einrichtungen des staatlichen Sicherheitsdienstes des ukrainischen Innenministeriums. Diese Instanz ist für den Schutz der strategischen Einrichtungen der Ukraine, darunter auch Kernkraftwerke, verantwortlich. Korotkich ist unter anderem für seine Bewunderung für die ISIS-Dschihadisten bekannt, „Sie sind großartig in dem, was sie tun. Ich mag ihre Filme sehr gerne. Ich geifere nach dem, was in den von ihnen kontrollierten Gebieten passiert“. Zur Erinnerung, die ISIS-Hinrichtungsvideos zeigen zahlreiche Hinrichtungen und Folter von den Andersdenkenden. Die russische Sonderoperation offenbarte die ukrainischen Varianten desselben Verhaltens: Kastration russischer Gefangener, Verbrennen beim lebendigen Leibe, Ausstechen der Augen, Schüsse in die Knie, Folter usw Und was wäre, wenn Korotkich und seinesgleichen die ukrainischen Kernkraftwerke nach dem Vorbild von ISIS-Militanten bewachen würden, also einfach eine nukleare Katastrophe mitten in Europa auslösen?
Die „Asow“-Kämpfer unterstützen auch ganz praktische internationale Projekte, die zur Zeit in der Ukraine umgesetzt werden.
2015 initiierte der polnische Präsident Andrzej Duda die Einrichtung einer Union ost- und mitteleuropäischer Länder innerhalb der EU ‒ die sogenannte Drei-Meere-Initiative (oder Trimarium). Dieses Bündnis wurde unter anderem gegründet, um Gazprom mithilfe der USA aus Europa zu drängen. Zu diesem Zweck werden in Polen und Kroatien LNG-Terminals für US-Flüssiggas gebaut. Der Drei-Meere-Initiative nahm sich eine spezielle Gruppe aus dem mit der NATO verbundenen Atlantic Council an. Unter den Mitgliedern dieser Gruppe war auch einer der Söhne des US-Sowjetologen Zbigniew Brzezińskis, Ian. Ein weiterer Sohn von Zbigniew Brzeziński, Mark, der im Januar 2022 US-Botschafter in Polen wurde, setzt sich ebenfalls für die Umsetzung der Drei-Meere-Initiative und die Abtrennung der Ukraine und Weißrusslands von Russland ein. Am Vorabend seiner Ernennung zum Botschafter sagte er: „Ich werde die Partnerschaft zwischen Polen und den Vereinigten Staaten vertiefen und erweitern, um das Wirtschaftswachstum in der Region zu fördern, unter anderem durch die Drei-Meere-Initiative. […] Ich werde mit Polen zusammenarbeiten, um die Regierung und das Volk einer friedlichen und ganzheitlichen Ukraine sowie die Bestrebungen des weißrussischen Volkes für ein demokratisches Weißrussland zu unterstützen“.
Die „Asow“-Miltglieder unterstützten aktiv das Trimarium-Projekt. Im Juli 2016 organisierten sie die Gründungskonferenz der Intermarium Support Group [deutsch: Intermarium Unterstützungsgruppe] in Kiew. Als Ziel wurde der Aufbau einer Adria-Ostsee-Schwarzmeer-Union angekündigt. An der Konferenz nahmen Vertreter der diplomatischen Vertretungen aus Polen, Ungarn, Rumänien und Litauen teil. Auf der Konferenz wurde Bilezkij zum Koordinator der Intermarium Support Group gewählt. „Unsere Idee ist, dass wir weder Ost noch West sind, sondern Intermarium, Międzymorze, die Ostsee-Schwarzmeer-Gemeinschaft“, sagte Bilezkij. Des Weiteren erörterte er, dass die Union „natürlich in erster Linie dem eurasischen Monster ‒ Russland“, widerstehen muss. Bilezkij organisierte mehrere weitere Intermarium-Konferenzen, an denen immer mehr hochrangige Gäste teilnahmen, darunter auch Vertreter des polnischen Verteidigungsministeriums.
Nach dem Beginn der militärischen Sonderoperation in der Ukraine strömten Neonazis aus der ganzen Welt dorthin. Im März 2022 sagte Rita Katz, Mitbegründerin der US-Organisation SITE Intelligence Group, die neonazistische und dschihadistische Netzwerke observiert: „Solches Ausmaß an Rekrutierungsaktivitäten habe ich nie gesehen […] seit der Islamische Staat 2014 sein sogenanntes Kalifat ausgerufen hat […]“. Katz wies darauf hin, dass Neonazis mit dem Ziel in die Ukraine kommen „einen allgemeinen Zivilisationskollaps herbeizuführen und dann aus der Asche faschistische Ethnostaaten zu errichten“.
Trotz des Widerwillens des Westens, die Nazis in der Ukraine zu erkennen, sickerten immer mehr Beweise über die „Asow“-Verbrechen an die Presse. Im Mai 2022 schilderte der Franzose Adrien Bocquet nach seiner Rückkehr aus der Ukraine, wo er sich auf einer humanitären Mission befand, seine Beobachtungen von „Asow“-Verbrechen an russischen Gefangenen, die in Lieferwagen gebracht wurden: „Jedem Soldaten, der aus dem Lieferwagen gezogen wurde, wurde mit einer Kalaschnikow ins Knie geschossen“. Bocquet wies darauf hin, dass die Gefangenen „wehrlos und gefesselt“ waren, und dass „den Menschen, die das Pech hatten, zu sagen, dass sie Offiziere seien, in den Kopf geschossen wurde“. Der französische Ehrenamtliche bemerkte, „ […] Wenn ich sehe, wie einem wehrlosen und gefesselten 19-jährigen Russen oder einem Vertreter eines anderen Landes zweimal ins Knie geschossen wird, und den man verbluten lässt, dann nennt man das ein Kriegsverbrechen, nicht wahr?“. Als Bocquet vom „Asow“-Battailon sprach, bemerkte er: „Dieses Bataillon ist riesig, sie sind mit ihrem Supernazi-Netzwerk-Logo über die ganze Ukraine verstreut, was niemanden stört. Mitglieder dieses Bataillons, mit Neonazi-Akronymen und -Abzeichen, holen Waffen aus Europa, um Kriegsverbrechen zu begehen“.
Der Nazismus in der Ukraine steht schon lange in voller Blüte.
In den „Asow“-Lagern wird Kindern ab 9 Jahren die rassistische Weltanschauung beigebracht.
Der Bandera-Gruß „Slawa Ukrajini!“ [wörtliche Übersetzung des ersten Teils des Heilrufes: „Ruhm der Ukraine!“] ist überall zu hören. Seit 2018 ist dieser Ruf zum offiziellen Gruß der ukrainischen Armee geworden.
Die heutigen ukrainischen Schulgeschichtsbücher verbreiten die propagandistischen Narrative, dass die Russen seit Jahrhunderten die Hauptfeinde der alten „Rus-Ukraine” (eine Invariante des Gruschewskijs „Ukraine-Rus“-Konstruktes) sind.
Der Nationalismus wird als positives Phänomen beschrieben, das den „Unabhängigkeitsbewegungen zugrunde läge“.
Die ukrainischen Schulbücher billigen in voller Zustimmung die Zusammenarbeit zwischen ukrainischen Nationalisten zu Beginn des 20. Jahrhunderts und den österreichischen Behörden.
Und von der deutschen Besetzung der Ukraine unter Skoropadskij werden Schulbuchautoren einfach begeistert. Den ukrainischen Schülern bleibt nichts anderes als zu bewundern wie „in Kiew Frieden und Ordnung geschafft wurden. Theater, Restaurants, Geschäfte usw. wurden wieder eröffnet. […] Die Deutschen leiteten die Stadt Kiew mit ihrem gewohnten Hang zur Ordnung. Sie druckten einen hochwertigen Stadtplan, auf den Straßen gab es Schilder in deutscher Sprache. Die Stadt bekam die neuen weitverzweigten Telefon- und Telegrafennetze, die die deutschen Einrichtungen miteinander verbanden. Zwei neue große Läden wurden eröffnet, die neben Buchneuheiten auch die neuesten berliner und wiener Zeitungen verkauften“.
Die Bandera-Anhänger werden in den Schulbüchern als Helden bejubelt.
Das Massaker in Wolhynien wird damit gerechtfertigt, dass die polnische Bevölkerung angeblich eine „aggressive Haltung“ gegenüber den Ukrainern eingenommen hatte.
Angehörige von nationalistischen Bataillonen, wie zum Beispiel „Asow“ oder „Aidar“, werden als Helden bezeichnet.
Gleichzeitig führen die „Asow“-Kämpfer und andere Nazis regelmäßig „Lehrstunden des Mutes“ in den Schulen.
Die ganze junge ukrainische Generation, die heute in den Schützengräben auf der anderen Seite der Front sitzt, ist durch solche Propaganda erzogen worden.
Die europäischen Eliten haben langfristig auf die banderitische Ukraine gesetzt.
Karl von Habsburg, der Erbe von Otto von Habsburg, besitzt zum Beispiel den ukrainischen Radiosender Krajina FM, der unverblümt nationalistische Radiosendungen ausstrahlt. Eines der Radiosendungen auf Krajina FM ist der „Club der 100-Prozentiger Ukrainer“. Die Eröffnung dieses „Clubs“ wurde wie folgt angekündigt: „Für diejenigen, in deren Brust das ukrainische Herz schlägt! Für diejenigen, die sich wie wir als echte Patrioten betrachten! Für diejenigen, die ihre Muttersprache hegen und pflegen, haben wir unseren Club gegründet“.
Karl von Habsburg ist ein langjähriger Freund und Geschäftspartner vom Bulgaren Christo Grosev, einem der Mitglieder des internationalen Ermittlungsnetzwerks Bellingcat. In den ukrainischen Medienmarkt zu investieren begannen die beiden gemeinsam.
2021 beteiligte sich Grosev aktiv an den Bellingcat-Untersuchungen über die gescheiterte verdeckte Operation ukrainischer Geheimdienste zur Festnahme von Mitgliedern der russischen PMC „Wagner“. Grosev filmte ein Interview zu diesem Thema mit Zelenskijs Rivalen, dem ehemaligen [ukrainischen] Präsidenten Pjotr Poroschenko. Die Bellingcat-Recherchen erweckten den Verdacht auf die Untätigkeit und den Beinahe-Verrat von Zelenskijs Regierung. Die Verbindung von Grosev, dem Initiator des Skandals, zu Karl von Habsburg blieb damals nicht unbemerkt. Die polnische Wochenzeitung „Myśl Polska“ stufte in ihrem Artikel „Die Habsburger sind immer noch im Spiel“ die ganze Geschichte als eine gemeinsame Operation von Grosev und Karl von Habsburg, um „einen Krieg in der Ukraine anzuzetteln“.
Energiekrise und ernsthafte Bedrohung von Seiten der Opposition brachten Zelenskijs Regime im Herbst 2021 endgültig ins Wanken. Die Veröffentlichung der Bellingcat-Recherche über die Gruppe „Wagner“ zu diesem Zeitpunkt hatte das sogenannte „Wagnergate“ ausgelöst. Um an der Macht zu bleiben, war Zelenskij gezwungen, den Kurs zum völligen Bruch mit Russland einzuschlagen.
Karl von Habsburg setzte daraufhin seine politischen Initiativen fort. Im Januar 2022 wurde ein Film des US-Senders CNN über Nawalnys Vergiftung veröffentlicht. Regisseur Daniel Roher erzählte über die Entstehung des Films: „Anfang 2020 kam Karl von Habsburg auf mich zu und meinte zu mir: ‚Kennst du diesen Alexei Nawalny? Ich habe vielleicht einen Hinweis auf die Leute, die ihn vergiften wollten‘. Sobald er diese Worte gesagt hatte, wusste ich, wie ich mein nächstes Jahr verbringen würde. Er stellte mir seinen engen Freund und Mitstreiter, den renommierten bulgarischen Journalisten Christo Grozev vor, dessen Spezialgebiet u.a. die Aufklärung russischer Vergiftungsfälle ist. Ein paar Wochen später waren wir unterwegs in den Schwarzwald, wo ich Alexei traf“.
Es scheint, die politische Absicht war, zuerst die Lage in der Ukraine ins Wanken zu bringen und anschließend Nawalny in Russland an die Macht zu rücken.
Parallel dazu wurde das Thema der angeblich „versklavten“ Völker Russlands wieder aufgegriffen.
Seit Mai 2022 finden regelmäßig richtungsweisende antirussische Veranstaltungen in Warschau, Prag und anderen europäischen Hauptstädten statt, wie z.B. „Foren der freien Völker Russlands“, an denen russische exil-Separatisten (darunter auch Achmed Sakajew, der Anführer der itchkerischen Separatisten), ukrainische Politiker und andere teilnehmen.
Als Ideologe dieser Foren wird Oleg Magalezkij, der Besitzer der Bar „Hot“ in Kiew, genannt. In seiner Bar fand 2015 eine Show statt, bei der eine Torte in Form eines sehr naturgetreuen russischen Babys auf einer russischen Flagge angeschnitten wurde und unter Rufen wie „Bäuchlein für mich!“ usw. verteilt wurde. Auf der Speisekarte standen „Schwarzer Burger Gewerkschaftshaus Odessas“, kalter Aufschnitt „Massaker in Wolhynien“ usw. Ein Jahr später fand in Magalezkijs Bar eine weitere Show statt, „die Hinrichtung eines russischen Piloten“, bei der die ISIS-Hinrichtungen nachgestellt wurden.
Dieses Unterfangen wird von Paul Goble, einem der wichtigsten amerikanischen Sowjetologen, aktiv betreut. John Lenczowski, Direktor des washingtoner Institute of World Politics, sagt über Goble: „Paul Goble […] war der führende Experte der US-Regierung für nicht-russische Nationalitäten in der Sowjetunion. Ein bemerkenswerter Wissenschaftler, der alle wichtigen Positionen in diesen Bereichen in der US-Regierung innehatte und dann Sonderberater für nicht-russische Nationalitäten von Außenminister James Baker wurde“. Als Bakers Berater trug Goble aktiv zum Zusammenbruch der Sowjetunion bei. Nun erklärt Goble in seiner Ansprache an die Teilnehmer der Foren der Völker Russlands, dass „versklavte Nationen innerhalb der derzeitigen Grenzen der Russischen Föderation beispiellose Möglichkeiten haben, Unterstützung für ihre Bestrebungen zu erhalten“.
In Januar 2023 fand im Europäischen Parlament ein weiteres „Forum der freien Völker“ statt. Bezeichnend war die Teilnahme von Rainhard Kloucek, dem Generalsekretär vom österreichischen Zweig der Paneuropäischen Union, dessen Vorsitz Karl von Habsburg innehat.
Der Ukrainismus ist ein antirussisches Konstrukt, das über Jahrhunderte hinweg gezüchtet wurde. Seit dem 13. Jahrhundert versuchten die Katholiken und verschiedene Rivalen der Rus’ aktiv, ihren Einfluss auf die westrussischen Gebiete auszudehnen und sie von Russland zu trennen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begannen die Österreicher und Polen ernsthaft den ukrainischen Nationalismus zu prägen. Im 20. Jahrhundert standen ukrainische und deutsche Nationalisten in enger Beziehung. Diese Verbindungen zu den Nazis wurden nach dem Zweiten Weltkrieg nicht abgebrochen. Ein faschistisches politisches Subjekt war an der Zerstörung der UdSSR beteiligt und bestrebt nun den Zusammenbruch Russlands. Heute sehen wir denselben Faschismus in der Ukraine. Erneut wird Kindern unter dem Motto „Nation über alles“ Gewalt beigebracht. Erneut werden Folterungen und Hinrichtungen durchgeführt. Der Virus des Ukrainismus bedroht nach dem Erhalt des stabilen faschistischen Inhalts nicht nur Russland, sondern die ganze Welt.
* ‒ Organisation, deren Tätigkeit in der Russischen Föderation verboten ist.
** ‒ Organisation, deren Tätigkeit in der Russischen Föderation verboten ist.
*** ‒ organisation, die in Russland als unerwünscht gilt
**** ‒ Organisation, deren Tätigkeit in der Russischen Föderation verboten ist.
***** ‒ organisation, die in Russland als unerwünscht gilt
****** ‒ aufgenommen in die Liste der Terroristen und Extremisten auf dem Territorium der Russischen Föderation
******* ‒ Organisation, deren Tätigkeit in der Russischen Föderation verboten ist.
Monographie „Der Ukrainismus: Wer konstruierte ihn und wofür“ beschäftigt. Zuerst wurde der Vortrag in der Zeitung “Das Wesen der Zeit”, Ausgabe 525, veröffentlicht. Diese Forschungsarbeit wurde von den Mitgliedern der Kommune Alexandrowskoje verfasst und von den Mitarbeitern der Experimental Creative Centre International Public Foundation unterstützt.
Die Kommune Alexandrowskoje gehört zur Schule der höheren Bedeutungen der Bewegung “Das Wesen der Zeit“.
Dr. Sergey Kurginyan ist ein Theaterdirektor, Philosoph, Politikwissenschaftler und Leiter der Experimental Creative Centre International Public Foundation sowie der Bewegung “Das Wesen der Zeit”).
In seiner Rede über das Thema der Monografie “Der Ukrainismus: Wer konstruierte ihn und wofür”, erklärte Sergey Kurginyan, “Wir untersuchen den Ukrainismus, nicht die Ukraine. Unser Thema ist der Ukrainismus als Konstrukt. Die Entstehung dieses Konstrukts, seine Merkmale und Eigenschaften, seine sukzessive Umwandlung, seine Umsetzung und schließlich seine Aussichten – das ist der Schwerpunkt unserer Studie, die sich damit grundlegend von einer normalen historischen oder soziologischen Studie über eine normale Ukraine unterscheidet”.